Schwarzer Engel
Ich sehe zum grauen Himmel empor. In der Ferne lässt sich ein kleiner, dunkler Punkt erkennen. Er kommt näher und wird größer und größer. Die Konturen eines Engels lassen sich erkennen.
Der Himmel beginnt dunkle Tränen zu weinen.
Der Engel landet direkt vor meinen Füßen. Aus rabenschwarzen Federn sind seine Flügel. Die Haut, schneeweiß. Schwarze Tränen rinnen sein schmales Gesicht hinab.
Ich frage Ihn, " Warum weinst du?“ Er erwidert " Die Trauer der Menschen hat mich verändert. Die Flügel geschwärzt. Nur noch schwarze Tränen ergießen sich über mein Gesicht. Mein Herz wurde zu Eis. Aus dem Himmel wurde ich verstoßen, da ich nichts Engelsgleiches mehr an mir habe. " So wie er den Satz vollendet hatte, begann er sich zu verändern.
Einen schwarzen Mantel trägt er nun. Die Rüschen des Hemdes schauen hervor. Schwarze Haare bedecken seine Schultern. Ein Pentagramm schmückt seinen Hals. Ganz in schwarz steht er nun vor mir. Das Gesicht noch immer schneeweiß und dunkle Tränen schmücken es.
Ich erkenn mich selbst in Ihm wieder.
War den auch ich einmal ein Engel ? Ein schwarzer Engel ?
Gehetzte Blicke - Geruch von Schweiß,
ich riech dein Blut - Dein Herz pocht heiß.
Du siehst mich nicht - Doch bin ich nah,
wohin du gehst - Ich bin doch da!
So wie ein Reh dem Wolfe flieht,
ahnst du wohl schon, was dir geschieht.
Du bist mein Opfer – Ich dein Tod,
ich brauche Blut wie du das Brot!
Du läufst davon - Doch viel zu spät!
Siehst du den Schatten der vor dir steht?
Ich dreh mich um und du bleibst stehen,
Ich kann die Angst in dir gut sehen.
Ein schneller Sprung – Ich bin bei dir.
Lösch meinen Durst, Lösch meine Gier!
Du bleibst zurück — Ein Häufchen Tod,
Doch meine Wangen sind wieder rot!